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Kotwasser beim Pferd - Warum es mit Futtermittelchen nicht immer getan ist!

Kotwasser ist eines dieser Dinge, die unter Pferdebesitzern für viel Gesprächsstoff sorgen. Allzu gern wird das Problem auf die Fütterung beschränkt, doch meist ist die Fütterung selbst gar nicht die Ursache. Ich will heute mal über meine Erfahrungen mit dem Thema berichten.

Zusatzmittelchen - nicht immer nötig oder sinnvoll

 

Gerade jetzt sehe ich wieder zuhauf Werbung für Zusatzfutter in allen Farben und Formen, die schnelle Abhilfe bei Kotwasser versprechen: „Dein Pferd hat Kotwasser – dann fütter doch DAS und schon bist du innerhalb von 24 Stunden das Problem los.“ Nun, ganz so einfach ist es aber nicht immer. Xeron ist leider auch einer dieser Kotwasser-Kandidaten. Und wisst ihr was? Irgendwelche Pülverchen in ihn reinzustopfen würde uns rein gar nichts bringen. Denn bei Xeron kommt das Kotwasser immer bei größeren Wetterumschwüngen. Man könnte sagen, er ist wetterfühlig. Sein Verdauungssystem reagiert sehr feinfühlig auf Wetterwechsel. Warum das so ist, wissen wir nicht genau und werden es wohl auch nicht rausfinden.

 

Fakt ist: Würden wir hier mit Futterzusätzen Erfolge haben wollen, müssten wir quasi jedes Mal schon Tage zuvor anfangen, ihm die Zusätze zu verabreichen. Wetterumschwünge können aber auch oft recht schnell kommen, sodass wir hier einfach gar nicht wirklich konkret planen können. Einfach auf „gut Glück“ ihm irgendwelche Pulver und Pellets zu geben, geht nur ins Geld und ist daher doch eher sinnbefreit, weil die Darreichung nicht gezielt erfolgt und sich bei Dauerfütterung der Körper auch irgendwann dran gewöhnt.

 

Ich hatte mich auf der EQUITANA im vergangenen Jahr mit einer Mitarbeiterin von Ludger’s unterhalten, denn von dieser Firma gibt es auch ein Zusatzfutter, das bei Kotwasser helfen soll. Ich war durch die Beschreibung neugierig geworden und wollte gern wissen, ob es für Xeron in Betracht kommen könnte. Ich war (positiv) überrascht, als mich die Mitarbeiterin darauf hinwies, dass auch dieses Futter nicht das Allheilmittel gegen Kotwasser ist und dass ich auf jeden Fall abklären muss, woher das Kotwasser tatsächlich kommt. Liegt ein generelles Verdauungsproblem vor, kann man durch die Gabe eines solchen Futters sicherlich etwas unterstützen. Bei Stress, Wetterfühligkeit und anderen unklaren Ursachen bringen solche Mittel allerdings meist recht wenig, denn sie würden nur die Symptome bekämpfen, nicht aber die Ursache selbst. Die muss man dann tatsächlich anders angehen. In Xerons Fall riet mir die Dame sogar eher davon ab, dieses Zusatzfutter zu geben, was auch nicht alltäglich ist, denn die meisten Firmen wollen ja in erster Linie verkaufen. Während des Wechsels von der warmen auf die kalte Jahreszeit und umgekehrt füttern wir bei Bedarf Bierhefe für Xerons Verdauung zu. Das hilft meist ganz gut, ist aber wie gesagt nur Symptombekämpfung. Die Ursache, seine feine Reaktion auf Wetterwechsel, können wir leider nicht völlig abstellen.

 

Was ist Kotwasser eigentlich?

 

Kotwasser ist also keine Krankheit. Es ist vielmehr eine Anzeige eines körperlichen oder psychischen Ungleichgewichts. Es ist zuallererst zu viel ungebundene Flüssigkeit im Darm, welche dann durch die Bewegung des Darms nach außen tritt. Diese rinnt dann vom After aus die Hinterbeine runter und verklebt und verkrustet Fell und Schweif. Manchmal beim Äppeln, manchmal einfach so. Das ist natürlich unschön und störend.

 

In manchen Situationen ist Kotwasser jedoch etwas völlig Normales. Wenn ein Pferd beispielsweise durch den Umzug in einen anderen

Stall gestresst ist. Auch in der Zeit des Anweidens kann es durch die Umstellung auf frisches Gras zu Kotwasser kommen, weil sich das Verdauungssystem natürlich auch erstmal wieder umstellen muss. Hier direkt in Panik zu verfallen und sinn- und wahllos irgendwas zuzufüttern ist total unnötig. Einfach ein paar Tage warten, meist ist der Spuk von selbst ganz schnell wieder vorbei. Wenn Kotwasser jedoch über einen längern Zeitraum hinweg auftritt, sollte man die Ursachen dafür genauer untersuchen.

 

Erst Ursachen klären, dann (be-)handeln

 

Auslöser für Kotwasser können sein:

  • Stress
  • Mangel- oder Fehlernährung
  • Bewegungsmangel
  • Schlechte Zähne
  • Parasitenbefall im Verdauungstrakt
  • Magen- oder Darmprobleme
  • Mangelhafte Futterqualität
  • Sand oder Fremdkörper im Darm
  • Vergiftungen
  • Hormonprobleme
  • Abrupte oder häufige Futterumstellung
  • Geschädigte Darmflora

 

Bevor man also Futterergänzungsmittel zufüttert, sollte man erst abklären, welche Ursache(n) konkret vorliegt, damit man gezielt dagegen vorgehen kann. Ansonsten kann es nicht schaden, schon beim Kraftfutter auf Sorten zu achten, die die Darmflora unterstützen.

 

Hat euer Pferd auch Probleme mit Kotwasser? Kennt ihr die Ursache und was tut ihr dagegen?

 

 

 


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