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Auf die Koppel, fertig, los! Wie du dein Pferd auf die Weidesaison vorbereitest

Der Frühling ist in vollem Gange, die Sonne wärmt, die Obstbäume blühen. Nicht mehr lange und die Koppelsaison beginnt für unsere Pferde. Doch einfach so vom Winterpaddock aufs Grün umstellen ist keine gute Idee. Der Wechsel will gut vorbereitet sein. Wie das geht und worauf du achten musst, erkläre ich dir heute.

Warum ist Anweiden überhaupt nötig?

 

Gleich vorweg: nicht alle Pferde müssen angeweidet werden. Stehen Pferde das ganze Jahr, also auch im Winter auf der Graskoppel, wird in den entsprechenden Ställen nicht extra angeweidet. Meist stehen die Pferde im Winter jedoch auf Sandpaddocks und bekommen Heu zugefüttert. In diesem Fall muss das schrittweise Anweiden vor der Koppeleröffnung erfolgen, um Krankheiten zu vermeiden. Denn das frische Grün enthält jede Menge Energie und Eiweiß, was vom Pferd anfangs nicht so gut verwertet werden kann. Der Verdauungsapparat von Pferden ist sehr sensibel und kann rasch aus dem Gleichgewicht kommen. Besonders bei zu schneller Futterumstellung reagieren Magen und Darm des Pferdes mit entsprechenden Reaktionen. Koliken, Durchfall oder sogar Hufrehe können die Folge sein. Das wollen wir natürlich nicht und daher müssen wir unsere Pferde entsprechend auf die Weidesaison vorbereiten.

 

Wann fange ich damit an?

 

Das ist unterschiedlich und hängt vom Pferd ab und davon, wann der Stall die Koppelsaison beginnen lassen will. Am besten spricht man schon zu Beginn des Jahres mit dem Stallbesitzer, wann ungefähr die Koppeln aufgemacht werden sollen. So hat man ausreichend Zeit zur Vorbereitung. Bei einem gesunden Pferd ohne Vorerkrankungen bzw. das nicht zu Rehe o.ä. neigt, kann man etwa einen Monat vor der geplanten Koppeleröffnung beginnen. Ich gehe in den ersten ca. 5 Tagen zunächst etwa 10-15 Minuten mit Xeron grasen, nach und nach steigere ich dann die Zeit bis ca. 30 Minuten. Wer es ganz genau haben will, kann sich einen taggenauen Plan erstellen, wann er wie lange anweiden möchte. Der Vorteil ist, dass man so den Überblick behält. Der Nachteil: Pläne können sich ändern, wie wir wissen, z.B. bei Wetterwechseln. Entsprechend muss ich den Plan im worst case immer wieder anpassen.

 

Bei Pferden mit Erkrankungen, Stoffwechselstörungen wie z.B. Cushing oder nach einer Kolik-OP rate ich, mit dem Tierarzt abzuklären, wann man mit dem Anweiden starten sollte und wie lange der Zeitraum am besten zu wählen ist. Bei Pferden mit Vorerkrankungen oder Verdauungsstörungen sollte man deutlich langsamer anweiden.

 

Die Koppelsaison ist eröffnet - und nun?

 

Du kennst das, wenn die Koppeln aufgemacht werden: die Pferde freuen sich riesig und würden am liebsten den ganzen Tag nur draußen auf der Koppel bleiben. So gern wir ihnen dies auch ermöglich würden: es wäre nicht gut für ihren Magen-Darm-Trakt. Daher kommen die Pferde in den ersten Wochen auch nur stundenweise aufs Gras und ansonsten wieder auf den Paddock, wo sie weiterhin noch Heu zugefüttert bekommen. Die Anzahl der Stunden steigern wir die Wochen über, bis sie dann schließlich den ganzen Tag auf der Koppel stehen.

 

Bei Rehepferden sollte auch hier mit dem Tierarzt abgesprochen werden, wie lange sie auf die Koppel dürfen, ohne direkt einen neuen Schub zu riskieren. Unter Umständen kann hier eine Fressbremse helfen, da dadurch die Grasaufnahme verringert wird.

 

Wie weidet ihr eure Pferde an? Ist das bei euch auch so unkompliziert wie bei uns oder müsst ihr etwas beachten? Berichtet mir gern in den Kommentaren davon!

 

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