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Messe Hund & Pferd 2018

Sonntag, 18.11.2018. Ein klirrend kalter Novembermorgen. Mein Wecker klingelt Punkt sechs Uhr. Ich bin super müde, aber ich muss pünktlich an der Bahn sein, denn die wartet nicht auf mich. Wo es heute hingeht? Nach Dortmund, denn dieses Wochenende findet da die Messe Hund & Pferd statt.

 

Eigentlich wollte ich mich ursprünglich mit meiner lieben Dania auf der Messe treffen, die ich im Sommer auf dem BALVE OPTIMUM kennengelernt hatte. Allerdings klappte unser Treffen dann doch nicht. Dania durfte mit ihren Eltern stattdessen auf eine Schiffsrundreise. Nicht die schlechteste Alternative! Aber zurück zum Thema. 07:36 Uhr - Abfahrt vom Bahnhof. Klar, ich hätte auch mit dem Auto fahren können. Aber angesichts der aktuellen Spritpreise, dem Stress auf der Autobahn und der Tatsache, dass mich Hin- und Rückfahrt mit dem Wochenendticket gerade mal 44 € kosten, wähle ich wieder die Bahn. Der Nachteil: meine Spiegelreflexkamera musste daheim bleiben. Denn die ist ziemlich unhandlich beim Transport mit den Objektiven und ich mag weder einen Rücksack mit mir rumschleppen noch unterwegs die Kamera für alle sichtbar rumtragen. Da mein neues Handy aber auch recht gute Bilder kann, ist das nicht weiter tragisch. In Dortmund angekommen, musste ich mich erstmal orientieren. Die Westfallenhalle kannte ich, da war ich schon zweimal zu Konzerten. Das Messegelände dahinter aber noch nicht und so musste ich mich durchfragen, um an die richtigen Ansprechpartner für meinen Ausweis zu kommen.

 

Zunächst erwartete mich in der ersten Messehalle (Halle 5) erstmal ein „Geruchs-Walhalla“, denn hier waren die Aussteller für den Hundeteil und entsprechend roch es überall nach Hundefutter. Neben ebendiesem konnten die Herrchen und Frauchen so ziemlich alles kaufen, was man unter dem Motto „Hundezubehör“ so braucht. Eine neue Leine für Fiete, eine „Wellnessdecke“ für Lola, ein Kuschelbett für Herkules. Und natürlich Unmengen an Pansen, Schweinsohren und dergleichen Delikatessen. Infostände von Zuchtverbänden informierten zwischendrin und im Showring konnten Hunderassen aus aller Welt und deren Showeinlagen bewundert werden. Insgesamt über 8.000 gemeldet Hunde aus 34 Nationen und 257 verschiedenen Rassen! Wer sich indes zu verschiedenen Themen rund um den Hund interessierte, wie zum Beispiel TTouch nach Linda Tellington-Jones bei Hunden oder wie man seinen Hund in den Büroalltag integrieren konnte, der konnte in Halle 6 spannenden Vorträgen dazu lauschen. Ich überlegte kurz, eine „Wellnessdecke“ zu erwerben und für meine Katzen zu zweckentfremden, aber die kleinste Variante kostete schon neun Euro. Das war mir für ein Messeprodukt, genauer gesagt ein Stück doppelt gelegten Fleecestoff dann doch etwas zu teuer. Den Laufmeter Fleece bekommt man im Stoffhandel günstiger und wofür habe ich schließlich eine Nähmaschine. Also weiter durch die Standreihen. Mein Blick blieb an einem großen Tier kleben, das an einem der Futterstände stand. Kein Pferd, sondern ein Elch lachte mich an! Der war leider nur ausgestopft, aber „Ole“, wie ich ihn augenblicklich „taufte“, war dennoch wirklich zum Knutschen. Der Andrang an dem Tier war groß, so ziemlich jeder der vorbeikam wollte ein Selfie mit Herrn Ole machen. Ich war da keine Ausnahme, wie man sieht.

 

 

Weiter ging es, rüber in die Halle 3. Hier war ich richtig; hier und in Halle 2 war der Pferdeteil der Messe. Direkt gegenüber des Eingangs war der große Pferde-Showring aufgebaut und die Sitzplätze waren zu jeden Programmteil rappelvoll belegt. Nebenan waren die obligatorischen „Fressbuden“. Reiter muss sich ja für den Shoppingrausch stärken. Ich ließ das Essen derweil links liegen und machte mich direkt auf den Weg durch die Stände. Ein Fehler, wie sich später noch rausstellen sollte. Natürlich waren auch hier die namhaften Firmen vertreten: Springstar, Aquinesse, Höveler, Dreesy, Strass für's Ross, Ewalia und etliche mehr. Ich wanderte weiter, denn drüben in Halle 2 gab es noch einen weiteren, kleinen Showring. Dort gab es  Ponyreiten für die Kleinen, Pferderassen wie Shire Horses oder Haflinger wurden im Rasseportrait vorgestellt und die IG Blinde Pferde zeigten, dass blind sein für viele Pferde kein Hindernis im Leben darstellt. Pferdetrainer Marius Schneider war ebenfalls da, hatte einen Stand an der Aktionsfläche und gab mir und den anderen Zuschauern Einblicke in seine Bodenarbeit. Ein paar Schritte weiter die „Meet-and-Greet-Area“. Hier konnte man sich unter anderem mit Filmpferd Sarouc alias „Sabrina“ aus den Bibi & Tina Filmen fotografieren lassen und bekannte Webstars, darunter Mia, Alina, Chrissi, Anja, Lia, Damiana und meine Namensvetterin Julia schrieben stundenlang Autogramme und machten Fotos mit den kleinen und großen Fans. Außerdem war in dieser Halle noch das „Spanische Dorf“ aufgebaut, wo man unter anderem ziemlich leckere spanische Sachen verköstigen konnte. Es roch herrlich nach Tapas!

 

 

Da ich in erster Linie zur Berichterstattung hier war, lag der Fokus für mich allgemein nicht so sehr auf Shopping. Wer aber auf Schnäppchenjagd war, der konnte hier durchaus fündig werden. Händler wie Reitsport Manski, Reitsport Hosenfeld oder Horseluckshop hatten so manches Markenschnäppchen im Angebot. Die aktuellen Kollektionen logischerweise ausgenommen, da gilt halt doch Preisbindung seitens der Hersteller. Andere Stände wiederum boten wieder vermeintliche „Schnäppchen“ an, die keine waren. Eine Firma war mir diesbezüglich schon auf dem Pfingstturnier aufgefallen und anscheinend ist das wohl deren „Verkaufsstrategie“. Was die Kaufwilligen jedenfalls nicht aufhielt, trotzdem Geld an dem Stand zu lassen. Ich grinste nur und ging vorbei. Um die Ecke gab es eine kleine Pikeur- und Eskadron-Box, rappelvoll mit Menschen. Gab's da was umsonst? Ich traute mich rein. Platzangst durfte man da drin jedenfalls nicht haben. Und tatsächlich – hier wäre ich fast schwach geworden. Eine Schabracke in creme aus einer früheren „Velvet Ornaments“ Kollektion für 40 Euro! Leider hatte die Schabracke auf der anderen, von mir abgewandten Seite dann schon ein paar Flecken. Ob ich die rausbekommen würde? Hmmm. Ach, eigentlich brauche ich grad keine neue Schabracke. Leckerli? Hab ich noch jede Menge. Ein Stirnband gegen kalte Ohren? Nein, Stirnband sieht bei meinen Haaren ziemlich doof aus. Ein Glitzer-Stirnriemen für die Trense vielleicht? Nein, ist mir grad zu teuer. So ließ sich mein „Shoppingtrip“ endlos fortsetzen und letztendlich kaufte ich – mal wieder nichts. Was ich jetzt nicht sonderlich schlimm finde. Es spart Geld, das ich lieber ins Training investiere und ich gehöre jetzt auch nicht unbedingt zur Sorte „Konsumopfer“, die immer und überall was kaufen müssen, nur um etwas gekauft zu haben. Ich behaupte mal, die Aussteller haben auch ohne meine paar Scheine ordentlich Umsatz gemacht.

 

  

Mit zunehmender Uhrzeit füllten sich die Gänge immer mehr. Bei Spooks war irgendwann kaum noch ein Durchkommen. Mein Magen knurrte derweil und so wanderte ich rüber Richtung Essensstand, doch auch da: Schlangen meterweit. Will ich mich da jetzt anstellen? Mein Blick galt der Uhr: nur noch eine Viertelstunde, bis ich los zum Zug musste. Reicht die Zeit noch? Prüfender Blick in die Schlange: eher nicht. Schade. Also blieb ich lieber noch eine Weile an der Showarena stehen und schaute den Darbietungen zu. Das Publikum war begeistert von den kurzweiligen Showeinlagen und den menschlichen und pferdischen Akteuren und ich war es ebenso. Doch dann hieß es für mich irgendwann doch "Hühner satteln" und los zum Bahnhof. Die Haltestelle ist ja zum Glück ganz in der Nähe des Messegeländes. Fünf Stunden Zugfahrt lagen vor mir. Mein Magen hatte immer noch nichts abbekommen, doch unterwegs gab es auch keine Verpflegungsmöglichkeit für mich. Also durchhalten bis zu Hause. Ja, ich liebe meinen Blogger-Job wirklich, sonst würde ich solche Touren nicht auf mich nehmen! ;)

 

Die An- und Abreise mal weggedacht war es auf jeden Fall eine tolle Zeit auf der Messe. Ich habe manches bekannte Gesicht an dem Tag getroffen und dafür manch anderes knapp verpasst. Ich durfte eine von über 70.000 Besuchern des Messewochenendes sein, die 225 Aussteller und zahlreiche Shows und Aktionen erleben konnten. Zum Schluss bleibt mir noch ein herzliches Dankeschön an den Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V. auszusprechen, dass ich dabei sein durfte. Und ein ganz besonderer Dank gilt auch all den lieben und geduldigen Messemitarbeitern, die mich Orientierungslose mit vereinten Kräften kompetent doch noch dorthin bugsiert haben, wo ich hinwollte. Es wird nicht mein letzter Besuch in Dortmund sein!

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Equus Domesticus (Donnerstag, 22 November 2018 23:49)

    Ich hätte vielleicht echt auch hinfahren sollen. Wegen den Hunden! Auf dem Foto sind Pfeffer-und-Salz Schnauzer, genau so einen hatten wir früher.�

  • #2

    Julia’s ReiterBlog (Freitag, 23 November 2018 12:55)

    @Equus Domesticus Ja, die Schnauzer waren echt niedlich. Eine süße kleine Rasselbande!